Die Caritas-Werkstätten in Bad Säckingen-Wallbach feiern 50 Jahre gelebte Inklusion

Auch nach einem halben Jahrhundert sind die Produkte der Wallbacher Caritas-Werkstätten noch sehr gefragt, jüngst wurde ein 3D-Drucker angeschafft. Bei einem Grillfest mit Luftballonaktion wurde der Erfolg gemeinsam gefeiert.

Die Grußworte der Stadt kamen vom Wall...hatten die Jubiläumsfeier vorbereitet.  | Foto: Gerd Leutenecker
Die Grußworte der Stadt kamen vom Wallbacher Ortsvorsteher Fred Thelen (rechts, am Mikro). Manfred Schrenk (Bildmitte) und ein Teil des Leitungsteams der Caritas-Werkstätten (hinten) hatten die Jubiläumsfeier vorbereitet. Foto: Gerd Leutenecker

Die Feier zum Jubiläum der Caritas-Werkstätten am Freitag vermittelte eine klare Botschaft: Auch nach 50 Jahren leisten die Mitarbeitenden hervorragende Arbeit. Die Werkstätten sind ein Meilenstein der Teilhabe für Menschen mit Behinderungen. Seit einem halben Jahrhundert gehören sie zum vertrauten Bild der Wallbacher Dorfkultur. Am angestammten Platz in der Rotfluhstraße wird für Weltkonzerne produziert, das kleine Unternehmen kann sich wirtschaftlich behaupten. Michael Armbruster ist das neue Gesicht in der Werkstattleitung, die ihre Aufgabe kompetent und engagiert erledigt.

Das große Jubiläum der Werkstätten war gleichzeitig das Sommerfest für die Mitarbeitenden. Passend zum Start der Betriebsferien wurde aus dem Fest also auch eine Party für die Gemeinschaft. Live-Musik, Grillen und der extern gesponserte Eiswagen kamen bestens an. Besonderes Highlight war das Steigenlassen der Luftballons. „Das ist meiner, da der lilane“, ruft ein Teilnehmer. Insgesamt stiegen rund 60 Luftballons aus dem Park hinter den Werkstätten in den Himmel.

Selbstständigkeit ist ein wichtiger Teil des Konzepts

An alle waren persönliche Botschaften und Wünsche angebunden. Auch die besten Erinnerungen sollten mitgeschickt werden. Die Caritas-Küche hatte für das Mittagsmenü alles vorbereitet, beim Grillen wurde viel Sorgfalt aufgewandt: „Das ist meine Wurst, die ist gleich fertig! Aber die daneben brauchen noch etwas.“ Deutlich zeigte sich dabei, mit welch großer Eigenständigkeit die Mitarbeitenden agieren – und dies offenbar auch gewohnt sind. Selbstständigkeit ist ein wichtiger Teil des Konzepts. Menschen werden hier nicht nur betreut, sondern auch gefördert – bis hin zur Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt außerhalb der Werkstätten.

Der Wallbacher Ortsvorsteher Fred Thelen sprach über seine Eindrücke von außen: „Es sind die fröhlichen Gesichter, die schon immer auffallen.“ Die Bushaltestelle im Dorf bei der Kirche ist eine der „Einflugschneisen“ der Mitarbeitenden; Thelen und die Wallbacher haben einen Blick darauf, dass der Fußweg hin zu den Caritas-Werkstätten auch ein sicherer Arbeitsweg ist. In den vergangenen 50 Jahren ist viel in Wallbach gebaut worden, der Weg geht seit jeher durch die klassische neuere Wohnbebauung. „Eine richtige Entscheidung ist da vor über 50 Jahren getroffen worden“, so das Fazit des Geschäftsführers der Caritas-Werkstätten am Hochrhein.

Wünsche und Dankesworte zum 50. Firmen...ch stiegen mit Ballons zum Himmel auf.  | Foto: Gerd Leutenecker
Wünsche und Dankesworte zum 50. Firmenjubiläum der Caritas Werkstätten in Wallbach stiegen mit Ballons zum Himmel auf. Foto: Gerd Leutenecker

Für Manfred Schrenk hatten die Jubiläumsfeierlichkeiten auch einen emotionalen Anstrich. Schon als kleiner Junge war er mit seinem Vater bei der Eröffnung 1975 dabei. Die zahlreichen Erweiterungen und Änderungen bedeuteten für Menschen mit Behinderung stets große Schritte hin zur Normalität. „Das war hier immer auch Teil der Identität“, so Schrenk. Das Fördern, Betreuen und das Kontakthalten mit den Unternehmen war ein stetiger Prozess, bei dem viele Fortschritte erreicht wurden.

Die gute Ausstattung der Werkstätten hilft dabei, konkurrenzfähig zu bleiben

Michael Armbruster zeigte die Vielfalt der Produktionswerkstätten. Verpacken und Montieren, das Zubehör oder die kleineren Bauteile für große Einheiten herstellen, „da muss die Qualität immer stimmen“. Armbruster hat mit seinem Team jetzt auch einen 3D-Drucker im Portfolio. Trägerteile für die Produktionsmaschinen selber herstellen und schnell auf Sonderwünsche reagieren zu können, ist elementar für den Arbeitsprozess. Ebenso der stetige Austausch mit den Unternehmen. Wegen der Konkurrenz auf dem freien Markt sind in den Caritas-Werkstätten immer wieder Neuerungen notwendig. „Derzeit haben wir wieder etwas Freiraum für Neues“, sagt Armbruster. Er ist derzeit in Verhandlungen mit einem Spielzeughersteller. Ein Teil seines Bedarfs soll künftig in Wallbach hergestellt werden. Die gute Ausstattung der Werkstätten lasse das zu, und das Team in der beruflichen Teilhabe leiste die menschliche Arbeit.

„Wir sichern gute Arbeitsplätze“, sagte Simone Strittmatter, umringt von ihren Mitarbeiterinnen. Derweil hatte Lisa Kownatzki den Festablauf genau im Blick. Vom vorgefahrenen Eiswagen aus sollten alle am Ballonaufstieg teilnehmen können. Andere Teilnehmer zeigten so viel Begeisterung für die Standardtänze zur Live-Musik, dass das Fliegenlassen der Ballons für sie eher eine Unterbrechung denn eine Abwechslung war. Doch das Gemeinschaftserlebnis sollte für alle unvergesslich bleiben. Das auf jeden Fall ist ohne Zweifel gelungen: Die Jubiläumsfeier der Wallbacher Caritas-Werkstätten bleibt in Erinnerung.

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Neubaupläne für Feuerwache West in Bad Säckingen vorgestellt

In Wallbach entsteht eine moderne Feuerwache. Die Erschließungsarbeiten sind im Zeitplan und die Fertigstellung ist für Ende nächsten Jahres vorgesehen.

Auf diesem Grundstück soll bis Ende 2026 die Feuerwache entstehen.  | Foto: Annemarie Rösch
Auf diesem Grundstück soll bis Ende 2026 die Feuerwache entstehen. Foto: Annemarie Rösch

Nach bald zehn Jahren Ringen um einen neuen Standort für die Bad Säckinger Feuerwehr sind die Pläne nun im Ortschaftsrat Wallbach vorgestellt worden. Obwohl die Pläne keine Neuerungen im Vergleich zur Präsentation im Gemeinderat enthielten, war die Zufriedenheit in der Wallbacher Ortschaftsratsrunde deutlich sichtbar.

Im Westen der Stadt soll eine moderne Feuerwache entstehen, die nicht nur für Wallbach, sondern auch für die umliegenden Gemeinden Vorteile bieten wird. Die aufwendigen Erschließungsarbeiten zwischen der Wallbacher Straße, der Linden- und Industriestraße sind fest im Plan. Zum 1. Oktober rücken die Bautrupps an. Die Fertigstellung ist für Dezember kommenden Jahres im Visier der städtischen Planer, sagten Margit Ulrich und Jean-Pierre de Paiva vom Bauamt nach der Vorstellung der Pläne.

Für den Bau sind knapp vier Millionen Euro vorgesehen

Der Architekt Harry Vogt aus Grenzach, der bereits zehn Feuerwachen geplant und die Baurealisierung betreut hat, ist verantwortlich. Ortschaftsratsmitglied Sebastian Kunschner fragte gezielt nach der Kostenplanung für die neue Feuerwache West und ob die zu erwartenden Kostensteigerungen bereits berücksichtigt seien. De Paiva betonte, dass diese in den berechneten Gesamtkosten von 3,95 Millionen Euro eingeplant seien.

Die Feuerwache West bleibt weiterhin die Heimat der Wallbacher Feuerwehr. Der Ausrückeweg über die Lindenstraße wurde zur Kenntnis genommen und festgelegt. Damit kommen die Neubaupläne nun auf die Zielgerade. Die beengten und technisch veralteten Standards im Feuerwehrgerätehaus an der Rheinstraße sind zum Ende nächsten Jahres überholt.

Schlagworte: De PaivaOrtschaftsratsmitglied Sebastian KunschnerHarry Vogt

Neue Tafel und Bootsverkehr in die Schweiz: Pfingstwochenende in Wallbach im Zeichen der Flößerei

Die Flößerei ist Tradition in Wallbach. Passend dazu enthüllten die Ortschaftsräte am Samstag eine neue Ortstafel. Am Pfingstsonntag startete außerdem der Bootsverkehr ins schweizerische Wallbach.  4 min

Mit dem ersten Ponton ging es am Sonnt...d Ortschaftsrätin Jacqueline Wunderle.  | Foto: Ralph Fautz
Mit dem ersten Ponton ging es am Sonntagvormittag für die Wallbacher rüber in die Schweiz. Vorne rechts sitzen Wallbachs Ortsvorsteher Fred Thelen und Ortschaftsrätin Jacqueline Wunderle. Foto: Ralph Fautz

Romantische Gefühle kamen am Samstagmorgen definitiv nicht auf, als Wallbachs Ortsvorsteher Fred Thelen zu seiner Rede ansetzte. Es regnete, und die Tafel hinter ihm war noch verhangen, als er über die Geschichte und die Bedeutung der Flößerei für Wallbach kurzweilig und informativ erzählte.

Flöße sind hier mehr als zusammengebundene Baumstämme, mit denen man gemütlich auf dem Wasser schippert. Sie waren im Mittelalter und der frühen Neuzeit ein Wirtschaftsmotor am Rhein, der damals die wichtigste Verkehrsstraße und noch keine Grenze war. Wie gefährlich die Flößerei sein konnte, davon zeugen zahlreiche Gemälde der sogenannten Laufen, der Stromschnellen bei Laufenburg. Und so wuchsen zwischen den beiden Wallbachs dies- und jenseits des Rheins enge Verbindungen. Die Furt, der „Durchgang“ hinüber allerdings, wurde im Zuge der Schiffbarmachung des Stroms weggesprengt. Geblieben aber ist der Geist der Tradition, das verbindende Element der Flößerei.

Lange Tradition der Flößerei und der Fischerei

Die jahrzehntealte Flößerhalle oder das neue Flößerdenkmal vor der Ortsverwaltung sind nur einige Reminiszenzen an vergangene Zeiten. Mit der „Flößergilde“ hat Wallbach seit 1993 zudem eine Fasnachtsclique, die mit ihrem Häs, das an die Kleidung der Flößer angelehnt ist, diese Tradition wachhält. Noch im 19. Jahrhundert, unterstrich der Ortsvorsteher die Bedeutung der Flößerwirtschaft, seien von den 414 Einwohnerinnen und Einwohnern Wallbachs 57 in der Flößerei und der Fischerei tätig gewesen.

Die neue Tafel am Ortseingang von Säck... die Tafel im Beisein der Flößergilde.  | Foto: Ralph Fautz
Die neue Tafel am Ortseingang von Säckingen kommend zeigt Wallbach als Flößerdorf. Ortsvorsteher Fred Thelen (Zweiter von links) enthüllte die Tafel im Beisein der Flößergilde. Foto: Ralph Fautz

Die Bedeutung der Flößerei aber reichte weit über den Wallbach und den Hochrhein hinaus. Bauholz aus dem Schwarzwald habe etwa der niederländischen Ostindienkompanie die Schiffe ermöglicht, mit denen sie das Kap der Guten Hoffnung umrundet und große Teile der Welt erobert hätten.

Es dauerte aber bis ins Jahr 2022, bis die Unesco, eine internationale Unterorganisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Flößerei zum immateriellen Weltkulturerbe erklärte. Sie würdige damit im weitesten Sinne kulturelle Ausdrucksformen, die von menschlichem Wissen und Können getragen, stetig von Generation zu Generation weitergegeben und dabei weiterentwickelt werden, wie es etwas abstrakt heißt. Es gibt Bestrebungen, der Schnapsbrennerei – und Baden ist eine der Hauptbrennregionen in Deutschland – diese Ehre ebenfalls zu Teil werden zu lassen. Ganz unabhängig davon aber stießen die Anwesenden nach der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel mit einem „Flößerschnaps“ an.

Vorsichtig balancierten manche Wallbacher auf dem Ponton Kuchen über den Rhein.  | Foto: Ralph Fautz
Vorsichtig balancierten manche Wallbacher auf dem Ponton Kuchen über den Rhein. Foto: Ralph Fautz

Am Sonntag war das Wetter trockener, der Rhein schimmerte braun-grau. Die Regenfälle der vergangenen Woche ließen den Strom merklich anschwellen. Routiniert steuerten die Schweizer Pontoniers ihren Kahn flussaufwärts ins schweizerische Wallbach. Die Pontons sind vorne flach und haben keinen spitz zulaufenden Bug, der den Wasserwiderstand verringern könnte. So können sie besser am Ufer anlegen und können – oder konnten in früheren Zeiten – gut mit Waren beladen oder für den Brückenbau eingesetzt werden.

Es war ein bisschen eine andere Welt im schweizerischen Wallbach – und das nicht nur, weil dort die Sonne schien. Fred Thelen und Jacqueline Wunderle waren die einzigen kommunalpolitischen Repräsentanten an diesem Sonntagmorgen. Beim Spaziergang durchs Dorf fiel auf, wie sauber und ordentlich es ist. Nun, das Ufer ist 2023 neu saniert worden, aber selbst im dritten Jahr sind keine Zerstörungen, Schmierereien, Aufkleber oder Müll zu sehen. Selbst die Kehrichtbehälter glänzten tadellos in der Sonne.

Auch der Abschied von Ortsvorsteher Fred Thelen aus der Lokalpolitik war Thema

Fred Thelens baldiger Abschied nach 37 Jahren aus der Lokalpolitik war an diesem Morgen immer wieder Thema. Ob ihm nicht langweilig werde, war eine der Fragen, die immer wieder aufkam und die Thelen im Beisein seiner Frau verneinte. Er erzählte von Jahren des intensiven Austausches mit der Nachbargemeinde, von gegenseitigen Besuchen jetzt an Pfingsten oder Delegationen, die wechselseitig die Dorffeste besuchten.

Wie sehr die Nachbarschaft gelebt wird, zeigten nicht zuletzt die Wartenden am Rheinufer: Wenige waren es am späten Sonntagmorgen, die rüber ins rechtsrheinische Wallbach wollten, aber einige balancierten vorsichtig Kuchen in den Pontons, die ihre Abnehmer bei der Freiwilligen Feuerwehr fanden. Fred Thelen indes ließ offen, ob sein Antrag beim Innenministerium alsbald verwirklicht wird: Dann nämlich bekämen Wallbachs Ortsschilder den Zusatz „Flößerdorf“.

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Flößerhalle statt St. Jakobshalle: Musikverein Wallbach feiert Jubiläum mit Ehemaligen-Orchester

Das erste Konzert im Jubiläumsjahr zum 150-jährigen Bestehens des Musikvereins Wallbach geriet zum Alternativprogramm zum Eurovision Song Contest. Vom Ortsvorsteher gab es 150 Punkte.

Bei der Geburtstagsparty des MV Wallba...sikverein zusammen mit den Ehemaligen.  | Foto: Reinhard Herbrig
Bei der Geburtstagsparty des MV Wallbach spielte der Musikverein zusammen mit den Ehemaligen. Foto: Reinhard Herbri

Mit dem Song „Tage wie diese“ von den Toten Hosen, den der Musikverein Wallbach zusammen mit den 40 ehemaligen Mitgliedern des MV als Zugabe am Samstag in der Flößerhalle spielten, trafen sie genau das Motto des Jubiläumskonzertes anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Vereins: „Das Dorf – ein Klang“.

Trotz der Tatsache, dass zum selben Zeitpunkt in Basel der Eurovision Song Contest stattfand, haben sich über 300 Menschen für die Geburtstagsparty des MV Wallbach entschieden. Sie haben die Entscheidung nicht bereut, denn mit Stücken des Musikvereins und der Ehemaligen kamen die Gäste voll auf ihre Kosten. Der MV begann mit „One Moment in Time“, gefolgt von „Just a Close Walk with Thee“, „New Age Rock“ und „I will Follow Him“. Die Ehemaligen begannen mit der“Lichtensteiner Polka“, gefolgt von „Jerusalema“, „Sweet Caroline“ und „Tijuana Tax“. Dann folgte das Stück der Toten Hosen, das sie zusammen mit dem MV zweimal spielen mussten – sonst hätte das Publikum sie nicht von der Bühne gelassen.

Neben der Musik durften die Grußworte von Ehrengästen wie Harald Vesenmeier, Bezirksvorsitzender des Blasmusikvereins Hochrhein, nicht fehlen. Er nahm sich selbst auf die Schippe, als er erklärte, was das Wort Grußwort bedeutet: „Grußwort, weil allen davor graust“. Er hielt seine Worte deshalb kurz.

Harald Vesenmeier (rechts), Bezirksvor...einige Kostproben hatte bereits dabei.  | Foto: Reinhard Herbrig
Harald Vesenmeier (rechts), Bezirksvorsitzender des Blasmusikvereins Hochrhein, überreichte dem Musikverein Wallbach einen Gutschein, den sie später im Dorfladen einlösen können – einige Kostproben hatte bereits dabei. Foto: Reinhard Herbrig

Ganz so glimpflich kamen die Wallbacher bei Fred Thelen alias „König Thelen“ nicht davon, wie Moderator Georg Rind den Ortsvorsteher von Wallbach einführte. Thelen spannte den Bogen von der Gründung des Vereins im Jahre 1875 bis zur heutigen Jubiläumsveranstaltung. Er erinnerte daran, dass sich die beiden Wallbache im Jahre 1963, als der Rhein zugefroren war, mitten auf dem Rhein ein Platzkonzert gaben. Er erinnerte an das Zöglingsspiel, wie es früher hieß, das seit 1972 jedes Jahr zu Weihnachten vor dem Rathaus stattfindet.

Der Ortsvorsteher sagte: „Liebe Mitglieder unseres Musikvereins, das Motto „Das Dorf – ein Klang“ zieht sich nahtlos durch unsere Dorfgeschichte.“ Deutschland werde beim ESC nur wenige Punkte erhalten. „Ihr habt mindestens 150 Punkte verdient“, gratulierte Thelen und überreichte einen Jubiläumspreis in Form eines Bilderrahmens und einem Gutschein über 150 Euro. Was er da noch nicht ahnen konnte: Deutschland erhielt beim ESC schlussendlich 151 Punkte.

Jubiläumskalender: 1. Juli: Platzkonzert auf dem Schulhof, 25. bis 27. Juli: Dorffest, 22. November: Jubiläumskonzert.

Schlagworte: Fred ThelenGeorg RindHarald Vesenmeier

Die zweitälteste aktive Schalmeiengruppe Deutschlands spielt in Bad Säckingen-Wallbach

Die Schalmei und Radsport gehören in Wallbach seit über 100 Jahren zusammen. Warum die Schalmeiengruppe Teil des Radsportvereins ist – und wie ihre Mitglieder die Tradition am Leben halten.

Die Schalmeiengruppe des Radsportvereins Wallbach bei der Probe  | Foto: Lukas Müller
1/5Die Schalmeiengruppe des Radsportvereins Wallbach bei der Probe Foto: Lukas Müller
Friederike Wunderle-Leber und Wolfgang...chts) sind zur offenen Probe gekommen.  | Foto: Lukas Müller
Paul Frank ist Abteilungsleiter der Schalmeiengruppe.  | Foto: Lukas Müller
Daniela Seitz (von links) spielt 1. St... Anne Steinebrunner spielen 2. Stimme.  | Foto: Lukas Müller
Michael Post am Barriton  | Foto: Lukas Müller

Friederike Wunderle-Leber hält sich die Backen. „Lecko mio!“ Gerade hat sie bei der offenen Probe der Schalmeiengruppe des Radsportvereins (RSV) Wallbach ihr erstes Stück gespielt. Wunderle-Leber ist Mitglied ebenfalls beim RSV, dort aber in der Fitmix-Abteilung. Für das zweite Stück wird ihr ein Mundstück gereicht. Damit gehe es viel besser, aber trotzdem sagt sie danach: „Am Anfang geht’s noch mit der Luft, aber irgendwann ist vorbei.“

Je nach Ausführung können mit einer Schalmei vier, acht oder 16 Töne gespielt werden

Bei den Martinstrompeten beziehungsweise Schalmeien muss möglichst viel Atemluftdruck erzeugt werden, damit ein Ton entsteht. „Leise geht nicht“, sagt Anne Steinebrunner. Es gibt die Schalmeien in mehreren Tonlagen wie Sopran, Alt, Bariton und Bass, je nach Ausführung haben sie unterschiedlich viele Schallbecher, also Öffnungen, und Ventile. So können vier, acht oder 16 Töne pro Instrument gespielt werden. Dabei entsteht ein kräftiger Klang, der an Blasmusikorchester erinnert, aber etwas weniger nuanciert ist. Beim RSV spielen sie mit vier- und achttönigen Schalmeien.

Karl Thomann kann die Schalmei in allen Ausführungen spielen. Seit fast 40 Jahren ist er musikalischer Leiter der Gruppe, 30 Jahre lang war er auch Vorsitzender des RSV. Und das, obwohl er sagt: „Mit Sport habe ich überhaupt nichts zu tun gehabt.“ Thomann kam zur Schalmeiengruppe, als diese neue Leute gesucht hat, weil viele Ältere aufgehört haben. Mehrere Familienmitglieder waren bereits dabei. Zudem war Thomann schon im Musikverein Wallbach aktiv, auch heute spielen er und weitere Mitglieder der Schalmeiengruppe in beiden Vereinen.

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Karl Thomann (rechts) war 30 Jahre lang Vorsitzender des Radsportvereins Wallbach – obwohl er mit dem Sport nichts zu tun gehabt hat. Foto: Lukas Müller

Ursprünglich wurden die Martinstrompeten von Max B. Martin, dessen gleichnamige Firma auch das Martinshorn erfand, als Signalinstrument entwickelt, das mehr als einen Ton spielen kann. So kündigte etwa die „Kaiserfanfare“ ein Fahrzeug der kaiserlichen Familie an. 1905 wurden die ersten Martinstrompeten, die als Musikinstrumente auch Schalmeien genannt werden, erfunden.

Bei Radsportvereinen kamen die Instrumente anfangs vor allem bei Korso-Ausfahrten zum Einsatz – dafür sei auch der RSV Germania Wallbach 1909 gegründet worden, sagt Karl Thomann. Bei den Korsos handelt es sich um Paradefahrten mit geschmückten Fahrrädern. „Da hat Musik immer dazugehört“, sagt der Abteilungsleiter der Schalmeiengruppe, Paul Frank, der seit 1983 dabei ist.

Zum 100-jährigen Bestehen des RSV Wall...dem Bild ist der RMSV Rotzel zu sehen.  | Foto: Hildegard Siebold
Zum 100-jährigen Bestehen des RSV Wallbach veranstaltete der Verein 2009 ein Korso. Auf dem Bild ist der RMSV Rotzel zu sehen. Foto: Hildegard Siebold

Einige Lieder und Märsche wurden speziell für Schalmeien geschrieben, Musik zum Schunkeln und Schaukeln. Etwa der Lätitia-Marsch. Dieser wird in Wallbach immer gespielt, sagt Nicolas Joos, der als Vereinsvorsitzender auf Thomann folgte. „Der [Lätitia-Marsch] isch immer d’Letscht, dann isch fertig.“ Deshalb wird er intern auch so genannt: d’Letscht.

Vergangenes Jahr hat der RSV ein altes Protokollbuch gefunden. Dieses belegt, dass schon im August 1922 beschlossen wurde, vier Schalmeien zu kaufen. Wie es bei der Hauptversammlung hieß, könnte man damit die älteste bestehende Schalmeiengruppe Deutschlands sein. Inzwischen ist klar: Mindestens eine Schalmeienkapelle aus Thüringen ist noch älter, sie wurde bereits 1910 gegründet. Überhaupt stammen fünf der sechs ältesten aktiven Kapellen aus Ostdeutschland.

Im Gegensatz zur Gruppe in Wallbach, die aus rund zehn Personen besteht, seien die Kapellen im Osten mit 30 bis 50 Aktiven oft deutlich größer und spielen viele moderne Stücke, sagen die RSV-Mitglieder. Hier in der Region – lange Zeit gab es noch Gruppen in Nollingen und Ofteringen – gebe es kaum noch Kapellen. In Freiburg ist noch die Badische Schalmeienkapelle aktiv, vor allem an Fasnacht.

Beim RSV habe Corona ein kleines Loch gerissen, sagt Nicolas Joos. Nun wolle man sich wieder regelmäßiger treffen. „Es geht um die Tradition.“ Es wäre schade, wenn diese enden würde. Deshalb spiele die Gruppe auch weiterhin die alten Märsche – neben einigen neueren Liedern, die sie adaptiert haben: etwa „Ein Stern (…der deinen Namen trägt)“ von DJ Ötzi oder, auch wegen des Titels passend, „Atemlos“ von Helene Fischer.

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Die Schalmeiengruppe bei der Probe in den Vereinsräumlichkeiten des RSV Wallbach in der Flößerhalle. Foto: Lukas Müller

„Karl kann alles – und auswendig“, sagt Joos über Karl Thomann. Bei der Probe gibt er die Kommandos für den Einstieg und ermutigt die beiden Neulinge. Neben Friederike Wunderle-Leber ist auch Wolfgang Bär von den Radballern dabei. Insgesamt sind sie an diesem Abend zu neunt. Viele, die in der Gruppe spielen, sind über die Familie reingerutscht. Wie Joos sagt, suchen sie nach neuen Mitgliedern. Die Suche sei zwar schwierig, aber es gebe ein paar Interessenten.

Spontan schaut bei der Probe auch Thomas Thomann, der Bruder von Karl, vorbei, um eine Schalmei auszuleihen. Er bereitet gerade den Auftritt des Ehemaligen-Orchesters des Musikvereins Wallbach vor, der 150-jähriges Bestehen feiert. „Wenn ihr jetzt noch Lätitia spielt, bin ich dabei“, sagt er. Gesagt, getan. Ausnahmsweise geht es nach „Lätitia“ noch weiter. Beim dreitägigen Dorffest im Juli will die Schalmeiengruppe wieder auftreten, „aber wir müssen gucken, dass genügend da sind“, sagt Joos. Sobald drei oder vier Personen fehlen, werde es schwierig.

Vor der Probe hatte Karl Thomann gesagt: „Nach drei oder vier Stücken ist die Luft raus.“ An diesem Abend aber spielt die Gruppe gar sieben oder acht Stücke. Bevor die Probe endet, sagt Abteilungsleiter Paul Frank: „Aber es ist nicht zu Ende ohne d’Letscht.“

Ein Video der Schalmeiengruppe gibt es auf deren Website unter www.mehr.bz/rsvw-schalmeien.

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Schlagworte: Karl ThomannNicolas JoosFriederike Wunderle-Leber

Mitmachtag bei der Feuerwehr in Wallbach begeistert Kinder und Jugendliche

Einmal hinter dem Lenkrad eines Löschfahrzeugs sitzen oder mit dem Schlauchboot auf dem Rhein fahren: Beim Mitmachtag will die Feuerwehr Wallbach den potenziellen Nachwuchs begeistern. 

Feuerläschen darf beim Mitmachtag der ...rwehr Wallbach natürlich nicht fehlen.  | Foto: Gerd Leutenecker
Feuerläschen darf beim Mitmachtag der Freiwilligen Feuerwehr Wallbach natürlich nicht fehlen. Foto: Gerd Leutenecker

Der Mitmachtag der Feuerwehr Wallbach ist eine Traditionsveranstaltung und hat am Samstag wieder unzählige Besucherinnen und Besucher angezogen. Die Zielgruppe des Mitmachtags ist weiterhin der potenzielle Nachwuchs für die Jugendfeuerwehr. Aber auch Erwachsene können erleben, wie wichtig die Feuerwehr vor Ort ist. Die neuen Wallbacher Feuerwehr-Abteilungskommandanten Nils Jäger und Christopher Sieber setzen mit der Veranstaltung fort, was sie selber schon erlebt haben. Rund um das Feuerwehrzentrum am Rhein stellte sich zudem das Technische Hilfswerk vor.

Die Kinder aus dem Kindergarten und der Flößer-Grundschule sind von der Feuerwehr eingeladen worden, inklusive kostenloser Grillwurst. Im vergangenen Jahr hatte die Feuerwehr wegen des Jubiläums auf den Mitmachtag verzichtet. Umso mehr Kinder waren deshalb gespannt auf die diesjährige Aktion.

Zwei Löschfahrzeuge standen zur Besichtigung parat. Viele Kinder wollten gleich hinters Lenkrad – auch wenn der Einstieg für manchen Knirps noch ein Hindernis darstellte. Bei der Gerätschaft war mehr Erklärungsbedarf nötig. Was alles in den Löschfahrzeugen vorhanden sein muss, überraschte auch die begleitenden Erwachsenen.

Beim Mitmachtag der Feuerwehr Wallbach...n auf dem Rhein mit dem Feuerwehrboot.  | Foto: Gerd Leutenecker
Beim Mitmachtag der Feuerwehr Wallbach ist einiges geboten: Eine feste Größe sind die Fahrten auf dem Rhein mit dem Feuerwehrboot. Foto: Gerd Leutenecker

Nahezu kein Kind ließ sich die Bootsfahrt auf dem Rhein entgehen. Mit Rettungsweste gesichert, konnten sie das Feuerwehrboot in Augenschein nehmen. An den strahlenden Blicken nach der Rundfahrt war stets zu sehen, wie gut das Angebot ankam. „Das war klasse“, sagte eine Grundschülerin nach der Bootstour zu ihrem Opa, der am Ufer gewartet hatte.

Während die Bootsfahrten auch heutzutage noch möglich sind, gehören die einstmals üblichen Rundfahrten mit den Löschfahrzeugen der Vergangenheit an. Daran wiederum erinnern sich noch viele Eltern und Großeltern, die die Fahrten in ihren Kindheitstagen noch erlebten.

Das Team des Technischen Hilfswerks hatte ihr schweres Gerät als Spielstation aufgebaut. Wobei die mitgebrachte große Hüpfburg insgeheim der Renner für die Kinder war. Für die Feuerwehr Wallbach steht eine Fortsetzung des Mitmachtags fest im Jahresplan.

Schlagworte: Christopher Sieber

Asiatische Tigermücke ist in Bad Säckingen-Wallbach angekommen: Stadt empfiehlt Präventionsmaßnahmen

Im Spätsommer 2024 gab es erste Bestätigungen der Asiatischen Tigermücke in Bad Säckingen. Um die Ausbreitung der invasiven Art einzudämmen, muss auch die Bevölkerung mithelfen. Aber wie?  4 min

Die Asiatische Tigermücke hat mit ihre...rdings nicht immer leicht zu erkennen.  | Foto: James Gathany/CDC (dpa)
Die Asiatische Tigermücke hat mit ihren weißen Streifen zwar markante Merkmale, bei einer Größe von etwa drei bis acht Millimeter sind diese allerdings nicht immer leicht zu erkennen. Foto: James Gathany/CDC (dpa)

Es war wohl nur eine Frage der Zeit: Seit fast 20 Jahren wird die Asiatische Tigermücke in Südbaden immer wieder gesichtet und bestätigt, zuerst 2007 an einer Autobahn-Raststätte bei Weil am Rhein. Besonders der Oberrhein ist betroffen, in den vergangenen Jahren aber auch immer stärker der Hochrhein. So wurde die Tigermücke in Herten 2022 erstmals bestätigt, inzwischen hat sie sich auf weite Teile des Rheinfelder Stadtgebiets ausgebreitet.

Wie Ralf Däubler, Sachgebietsleiter Umwelt und Energie bei der Stadtverwaltung Bad Säckingen, im Pressegespräch sagt, seien Asiatische Tigermücken auch in Bad Säckingen schon seit einigen Jahren „gesichtet“ worden. Dabei habe sich aber immer herausgestellt, dass es sich um andere Insekten handele, von Fliegen über Bremsen bis zu Rheinschnaken. Im vergangenen Jahr habe man nun aber erstmals Asiatische Tigermücken im Ortsteil Wallbach bestätigen können, nachdem dort mehrere Sichtungen im Spätsommer gemeldet wurden.

Zwei wesentliche Unterschiede zur Rheinschnake: Die Tigermücken sind aggressiver und tagaktiv

Däubler macht nach zahlreichen Medienberichten in den vergangenen Jahren bei der Bevölkerung eine gewisse Verunsicherung aus. Die Stadt wolle die ersten Fälle vor Ort deshalb zum Anlass nehmen, erneut zu informieren und zu sensibilisieren: Wie können Menschen sich schützen? Was kann jeder Haushalt tun? Und warum ist das wichtig?

Im Gegensatz zur in der Region typischen Rheinschnake, die erst während der Dämmerung ihr Unwesen treibt, gebe es wesentliche Unterschiede: „Die Asiatischen Tigermücken sind aggressiver, fliegen auch am Tage und stechen dann auch.“ Zudem seien die Tigermücken kleiner, sie sind etwa drei bis acht Millimeter groß. Wenn sie nicht gerade fliegen, könne man sie gut an ihrem schwarz-weißen Muster erkennen. An den Stichen selbst könne man aber nicht bestimmen, welche Mücke dahintersteckt.

Die Asiatische Tigermücke ist kleiner als eine 1-Cent-Münze.  | Foto: Helmut Fricke (dpa)
Die Asiatische Tigermücke ist kleiner als eine 1-Cent-Münze. Foto: Helmut Fricke (dpa)

Grundsätzlich werde die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke bekämpft, weil sie gefährliche Viren und damit letztlich Krankheiten übertragen kann. Wie Däubler betont, seien in Deutschland allerdings noch keine Fälle bekannt, in denen das passiert ist. Da die Wahrscheinlichkeit einer solchen Übertragung allerdings mit jeder Tigermücken-Population steige, sei eine Eindämmung weiterhin ratsam. „Wir wollen den Anfängen entgegentreten“, sagt Däubler.

„Überall dort, wo stehendes Wasser ist, herrschen ideale Voraussetzungen.“Roland Baumgartner

Roland Baumgartner, bei der Stadtverwaltung zuständig für Feuerwehr und Katastrophenschutz, erklärt: „Überall dort, wo stehendes Wasser ist, herrschen ideale Voraussetzungen.“ Die Tigermücken legen in solchen kleinen, stillen Wasseransammlungen ihre Eier, etwa in Blumentopfuntersetzern, Eimern oder verstopften Dachrinnen. Dabei kann ein Weibchen bis zu 300 Eier legen. Je nach Temperatur dauert es vom Ei zur ausgewachsenen Mücke gerade mal sieben Tage. Ohne Wasser kann sich die Tigermücke aber nicht entwickeln. Deshalb sollen Behältnisse oder Stellen, in denen sich stehendes Wasser bilden kann, regelmäßig kontrolliert, gegebenenfalls umgedreht, abgedeckt, geleert oder gesäubert werden.

Stadt empfiehlt Schutzmaßnahmen – und kämpft mit Tabletten gegen die Tiere

Ganz verhindern könne man die Ausbreitung wohl aber nicht. „Früher oder später wird sie hier heimisch sein“, prognostiziert Ralf Däubler. Neben Präventionstipps zur Ausbreitung empfiehlt die Stadtverwaltung deshalb auch Schutzmaßnahmen, etwa Mückennetze an Fenster und Türen, helle, lange Kleidung im Freien und Insektenschutzmittel auf der Haut.

Wenn sich die Tigermücke bereits angesiedelt hat, hilft nur noch die Bekämpfung. Dafür hat die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr Tabletten mit einem biologischen Wirkstoff angeschafft und in Wallbach erstmals an zwei Haushalte ausgegeben. Mit den Tabletten kann gegen die Larven in Wasserbehältnissen vorgegangen werden.

Diese Tabletten können bei der Bekämpf...lfen, wenn die Prävention versagt hat.  | Foto: Lukas Müller
Diese Tabletten können bei der Bekämpfung gegen die Asiatische Tigermücke helfen, wenn die Prävention versagt hat. Foto: Lukas Müller

Der Informationsflyer mit allen Tipps zu Prävention, Schutz und Bekämpfung wird zeitnah auf der Website der Stadt veröffentlicht und sowohl im Rathaus als auch in den Ortsverwaltungen ausgelegt.

Meldungen: Wer vermutet, eine Tigermücke gesichtet zu haben, kann sie unter www.mehr.bz/muecke-melden oder www.mueckenatlas.com melden. Wer es schafft, eine Tigermücke einzufangen, kann sich gerne an Ralf Däubler wenden: ralf.daeubler@bad-saeckingen.de .

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Schlagworte: Ralf DäublerRoland Baumgartner

Die Feuerwache in Bad Säckingen-Wallbach kann bald gebaut werden

Die Feuerwache West in Wallbach kann bald gebaut werden. Die Gewerke können bald ausgeschrieben werden. Sie soll nicht mehr als vier Millionen Euro kosten.  3 min

Auf diesem Grundstück soll die Feuerwa...ung der Industriestraße werden könnte.  | Foto: Annemarie Rösch
Auf diesem Grundstück soll die Feuerwache gebaut werden: Links ist die Lindenstraße und rechts der Weg, der einmal zu einer Verlängerung der Industriestraße werden könnte. Foto: Annemarie Rösch 

Der Bau der Feuerwache in Wallbach ist einen Schritt vorangekommen: Der Gemeinderat von Bad Säckingen stimmte ohne Gegenstimmen dem vorgestellten Entwurf für die neue Feuerwache zu. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Umsetzung des vier Millionen Euro teuren Projekts voranzutreiben. Erst im Januar war bekannt geworden, dass es voraussichtlich 500.000 Euro teurer wird als geplant, die Mittel sind dafür im Nachtragshaushalt bereitgestellt worden.

Vier Millionen Euro als Obergrenze

In den vergangenen Wochen haben Fachingenieure des Architekturbüros Vogt aus Grenzach-Wyhlen und die Feuerwehr nach Lösungen für das Feuerwehrhaus gesucht, die möglichst kostengünstig sind. Angesichts leerer Kassen soll es nicht zu weiteren Preissteigerungen kommen. Architekt Harry Vogt geht davon aus, dass der Rahmen von vier Millionen Euro eingehalten werden kann. „Das ist realistisch. Wir haben bei der Berechnung mit aktuellen Preisen gerechnet und nicht mit solchen, die zwei, drei Jahre alt sind“, sagte er vor dem Gemeinderat. Man wolle daran gehen, möglichst schnell die Gewerke auszuschreiben. Somit seien die Preise fixiert.

Holz und Beton statt Stahl und Beton

Das Gebäude soll mit Holz und Beton gebaut werden. „Diese Hybridbauweise ist deutlich kostengünstiger, wie wenn man nur mit Holz und Beton baut“, erklärte Harry Vogt den Räten. Zudem wurde die Größe der Lehr- und Übungsräume sowie der Lager- und Werkstattflächen reduziert. Auch einen Aufzug soll es im neuen Feuerwehrhaus nicht geben. Und noch an einem Punkt soll gespart werden: Es wird keinen Waschplatz für die Feuerwehrautos geben. Der Bereich der Umkleidekabinen muss allerdings größer werden: Nach den aktuellen Vorschriften muss es einen speziellen Bereich geben, indem die eventuell kontaminierten Feuerwehranzüge abgelegt werden können. In einem anderen Bereich ziehen dann die Feuerwehrleute ihre Alltagskleider an.

Das Gebäude soll nach den aktuellen Plänen über die Lindenstraße erschlossen werden. Die Herstellung eines Kanalanschlusses soll 130.000 Euro kosten, die Fertigstellung der Lindenstraße 150.000 Euro. Die Mittel sind in den Doppelhaushalt eingestellt. Ursprünglich war geplant, dass das Gebäude über eine Verlängerung der Industriestraße erreichbar ist. Da dieser Teil der Straße aber noch nicht erschlossen ist, hätte das nach Schätzung der Verwaltung aus dem Jahr 2023 rund 1,5 Millionen Euro gekostet. Aufgrund der Finanzlage kann aktuell auch kein neuer Bauhof neben der Feuerwache errichtet werden, wie einmal vorgesehen.

Anbauten sind möglich

„Ist das geplante Feuerwehrgebäude noch erweiterungsfähig?“, wollte Stadträtin Maritta Vögtle von den Freien Wählern wissen. Das bejahte Architekt Harry Vogt. Die Stadträte interessierte auch, wie und wo die die kontaminierten Feuerwehrautos künftig gereinigt werden sollen, wenn es in Wallbach keinen speziellen Waschplatz geben wird. „Wir können mit den Feuerwehrautos nach Obersäckingen ins Feuerwehrhaus fahren, um sie zu reinigen“, sagte Feuerwehrkommandant Christian Siebold. Dort könne man auch Öl abscheiden. Stephan Muster (SPD) erkundigte sich, ob die eingeplanten Stellplätze beim Feuerwehrhaus ausreichend seien. „Damit sind wir gut unterwegs“, antwortete Architekt Vogt.

Um die neue Feuerwache zu finanzieren, soll das jetzt bestehende Feuerwehrhaus in Wallbach verkauft werden. Ein Förderbescheid aus Feuerwehrmitteln in Höhe von 230.000 Euro liegt inzwischen ebenfalls vor.

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Die Flößer-Grundschule in Wallbach bekommt das Zertifikat „Fahrradfreundliche Schule“

Im Landkreis ist die Flößer-Grundschule Wallbach die erste mit dem Zertifikat „Fahrradfreundliche Schule“. Die Kinder brauchen an dieser Grundschule kein Elterntaxi.

Der Umweltbeauftragte der Stadt, Ralf ...dfreundliche Schule" auszeichnet.  | Foto: Susanne Eschbach
Der Umweltbeauftragte der Stadt, Ralf Däubler (links), und der Fahrradbeauftragte Oliver Weinrich, überbringen der Schulleiterin der Wallbacher Flößer-Grundschule, Christine Berchtold, ein Geschenk und das Schild, das die Schule als „Fahrradfreundliche Schule“ auszeichnet.  Foto: Susanne Eschbach

Material für das Training haben jetzt der Umweltbeauftragte Ralf Däubler und der Bad Säckinger Fahrradbeauftragte Oliver Weinrich an die Flößer-Grundschule in Wallbach überreicht. Bereits im Januar ist die Schule als erste Grundschule im Landkreis als „Fahrradfreundliche Schule“ ausgezeichnet worden. Bisher sind nur weiterführende Schulen im Landkreis mit diesem Zertifikat ausgezeichnet worden.

Bereits seit vielen Jahren legt die Schulleitung großen Wert auf Nachhaltigkeit, Sport und Bewegung in der Schule. So nehmen das Lehrerkollegium sowie Schüler nicht nur regelmäßig am Bad Säckinger Stadtradeln teil, sondern stellen auch bereits seit vielen Jahren die größte teilnehmende Schülergruppe beim Bad Säckinger Trompeterlauf. Bereits seit 2020 ist die Flößer-Grundschule beim jährlichen Stadtradeln mit dabei. „Anfangs waren es 20 Teilnehmer, inzwischen 150. Das ist schon spitze“, lobt der Umweltbeauftragte.

Die Grundschüler nehmen an öffentlich stattfindenden Sportveranstaltungen teil

Auch, dass sich die Kinder selbst auf den Weg zur Schule machen, ist immer wieder ein Thema in der Schule. Um die Räder sicher und trocken abstellen zu können, ist inzwischen auch ein überdachter Fahrradunterstand auf dem Schulgelände errichtet worden.

Doch das alleine reicht noch nicht aus, um das Zertifikat zu erhalten, wie Christine Berchtold bestätigt. „Zunächst musste die Schulkonferenz der Zertifizierung zustimmen“, sagt sie. „Und das Rad sollte auch zum Beispiel bei einem Ausflug eingesetzt werden“, so die Schulleiterin weiter.

Schule mit sport- und bewegungsspezifischem Schwerpunkt und fahrradfreundlich

Im Mai wird die Schule mit Unterstützung der Eltern wieder einen Fahrradtag ausrichten, wo es neben einem Fahrradparcours auch ein Sicherheitstraining gibt und ein Fahrradreparaturkurs angeboten wird. „Nun sind wir nicht nur eine Schule mit sport- und bewegungsspezifischem Schwerpunkt, sondern auch eine fahrradfreundliche Schule und vereinbaren damit Bewegung und Klimaschutz, und sorgen dafür, dass unsere Kinder sichere Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer werden“, freut sich die Schulleiterin.

Die Schulleiterin will auch andere Schulen bei der Zertifizierung einer „Fahrradfreundlichen Schule“ unterstützen.

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